Etwa ebenso groß wie der Mäusebussard, aber langschwänziger und kurzflügeliger ist der Habicht. Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich: Das Männchen ist etwa ein Drittel kleiner als das Weibchen. Die Altvögel haben eine dunkelschiefergraue Oberseite und eine weißliche, fein dunkel quergewellte (»gesperberte«) Unterseite. Besonders auffallend ist ein kräftiger weißer Streif über den Augen. Noch nicht ausgefärbte Vögel sind oberseits braun, unterseits (auf hellbräunlichem bis schmutzigweißem Grund) dunkellängsgefleckt. Die Färbung erinnert an den Mäusebussard - nur, wie schon erwähnt: der lange Schwanz und die relativ kurzen Flügel sowie die auffällig hellgelbe Iris lassen doch den Unterschied erkennen.
Auch die Rufe sind ähnlich wie die des Mäusebussards. Am Brutplatz lässt der Habicht außerdem ein helles Gickern hören. Den großen Reisighorst baut er auf hohen Waldbäumen. Die bis zu fünf grünlich- bis bläulichweißen Eier bebrütet das Weibchen, das während dieser Zeit vom Männchen mit Nahrung versorgt wird.
Der Habicht jagt meist Tauben, Eichelhäher und Drosseln. Wo es Kaninchen gibt, hält er sich vorwiegend an diese. Auch Eichhörnchen gehören zu seiner Beute. Im Gegensatz zum Mäusebussard sieht man ihn jedoch selten kreisen. Er greift als Überrumpelungsjäger seine Beute aus der Deckung an. Die von Jägern hin und wieder geäußerte Befürchtung, der Habicht könne den Niederwildbestand gefährden, ist sachlich nicht zu begründen. Wie alle Greifvogelarten bedarf auch der Habicht unseres Schutzes.