Der deutsche Wald kann mehr als rauschen

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Lianen und Epiphyten

Kapitel in: Lianen und Epiphyten

Leitern zum Licht

Viele Pflanzen drängen ans Licht, denn sie brauchen es zum Leben. Manche, die selbst nicht stark genug sind, bedienen sich eines Tricks: Sie klettern mit Hilfe anderer empor. So benutzen etwa Waldrebe, Waldgeißblatt und Efeu die Bäume als Leitern zum Licht. Andere sparen sich diese Mühe: Ihr Samen gelangt durch die Mägen von Vögeln ins Geäst der Bäume und schlägt dort Wurzeln. So macht es beispielsweise die Mistel.Lianen und Epiphyten

Lianen - das Wort weckt tropische Vorstellungen Man denkt an undurchdringlichen Urwald mit einem Wirrwarr strickartiger Stengel, die von den Ästen herabhängen, mit windenden, kletternden und rankenden Pflanzen. Aber Lianen gibt es auch bei uns. Es sind Holzpflanzen, die auf dünnen, allein nicht tragfähigen Stämmchen sich emporranken in die lichtreichen Kronenregionen fremder Gewächse, die ihnen sozusagen als Unterbau dienen. Alle Lianen haben Bodenwurzeln.

Anders die Epiphyten ("Aufsitzer"): sie wachsen komplett auf fremden Pflanzen - ohne eigenen Bodenkontakt. Ihr Hauptverbreitungsgebiet ist der tropische Regenwald. Viele Orchideen, Ananas- und Aronstabgewächse "sitzen auf". Beide Lianen wie Epiphyten - lösen das Problem, genügend Licht zu bekommen, also ungemein elegant: sie benutzen andere Pflanzen gewissermaßen als Leiter oder Treppe, was sie der Mühe enthebt, selbst jahrelang Energie aufbieten zu müssen zur Entwicklung fester, tragfähiger Stämme. Viele Moose und Flechten sind Epiphyten; aber unter den Blütenpflanzen hiesiger Breiten gibt es nur eine einzige epiphytisch lebende Art die Mistel. Lianen sind dagegen auch hierzulande nicht selten: die Waldrebe, das Waldgeißblatt und der Efeu gehören dazu.

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