Der deutsche Wald kann mehr als rauschen

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Spinnen und andere niedere Tiere

Der Wald - Heimat der Tiere

Kapitel in: Spinnen und andere niedere Tiere

Taten im verborgenen

Spinnennetz
Wenn in der Kühle der Nacht oder des frühen Morgens ein Teil der Luftfeuchtigkeit kondensiert, schlägt er sich als Tautropfen auch auf Spinnennetzen nieder. Mit der Klebrigkeit der Spinnfäden hat das jedoch nichts zu tun.

Die einen sind Jäger und weben aus feinsten Fäden raffinierte Netze. Viele andere sorgen dafür, dass auf unserem Boden etwas wachsen kann: Sie produzieren den Humus. Das sind erstaunliche Leistungen der Wirbellosen, die man auch »niedere Tiere« nennt - nicht weil man sie geringschätzt, sondern um sie in der wissenschaftlichen Systematik der Zoologie von den Wirbeltieren zu unterscheiden.

Wer an einem sonnigen Herbstmorgen durch den Wald wandert, wird staunen, wieviel Spinnennetze er sieht - zwischen Gräsern und Büschen, aber auch in den höheren Lagen der Bäume. Tausende von Tautröpfchen lassen die Fäden im Sonnenlicht wie filigrane Perlenschnüre erscheinen.

BaldachinspinneBaldachinspinne

Doch Poesie beiseite: Bei diesen zarten Konstruktionen handelt es sich um Fangnetze. Die bekanntesten sind wohl die Radnetze der verschiedenen Kreuzspinnenarten. Zur großen Zahl der anderen Netztypen gehört - beispielsweise - das horizontal gespannte Netz der Baldachinspinne.

KreuzspinneKreuzspinne

Diese Fangnetze, besonders das Radnetz, sind gleichsam die Gipfelleistungen einer überaus langen Evolution. Zunächst einmal dienten die Spinnfäden dem Schutz des eigenen Leibes, also dem Bau der Behausung. Ein weiterer evolutionärer Schritt war der Schutz der Nachkommen: Aus den Fäden entstanden Ei-Kokons. Und schließlich, als technischer Höhepunkt, kam es zur Herausbildung von Fangnetzen. Deren Gewebe sind so vielgestaltig wie die Spinnen selbst: Da gibt es einfache, nicht klebende Stolperfäden, welche die Flucht eines Insekts behindern sollen; da gibt es, schon perfider, eigens mit Klebstoff besetzte Fäden; da gibt es schließlich die mit feiner Kräuselwolle belegten Gespinste, worin das Beutetier - eine Fliege, ein Käfer - sich unlösbar verheddert.

WolfsspinneWolfsspinne

Allerdings, bei weitem nicht alle 30000 Spinnenarten, die auf der Welt leben, bauen auch Netze. Die in unseren Wäldern so häufig vorkommenden Wolfsspinnen zum Beispiel warten nicht am Rand eines Netzes auf Beute - sie erlegen sie auf ihren Pirschgängen.

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