Der deutsche Wald kann mehr als rauschen

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Überwintern

Der Wald - Heimat der Tiere

Kapitel in: Überwintern

Kaltschnäuzig durch die harte Zeit

 

Gartenschläfer in WinterschlafstellungEin Gartenschläfer hat sich zur typischen Winterschlafstellung zusammengerollt. Alle Lebensfunktionen sind während der kalten Wintermonate auf Sparflamme gestellt.

Die einen verfallen in Kältestarre, die anderen halten Winterschlaf. Manche sammeln Vorräte in Verstecken, viele legen Fettspeicher im eigenen Körper an, einige wenige leben gar von "Tiefkühlkost". Jede Tierart bemüht sich, gut über den Winter zu kommen. Die Natur hat im Lauf der Evolution viele wirksame Methoden entwickelt, mit denen ihre Geschöpfe die kalte, unwirtliche Winterzeit überstehen können.

Mit dem Winter beginnt für die freilebende Tierwelt die Notzeit. Kein Wunder, dass viele Vögel dann in klimatisch günstigere Gefilde ausweichen, dass sie wegziehen, zum Teil bis hinunter ins südliche Afrika. Jene Tierarten aber, die im Land bleiben, müssen Vorkehrungen treffen, um die nahrungsarme Zeit zu überstehen. Insekten und andere niedere Tiere überwintern entweder an frostgeschützten Stellen im Boden, unter Steinen, in Rindenspalten - oder sie überdauern die Frostperioden als Eier, Larven, Puppen an ähnlichen, manchmal auch dem Frost ausgesetzten Stellen. Sie können dies, weil sie bei Winterbeginn Mineralstoffe in ihren Körpersäften konzentrieren. Dies senkt den Gefrierpunkt der Körpersäfte auf etwa minus zehn Grad. Bei wesentlich tieferen Temperaturen frieren Insekten aber dennoch ein. Nun hängt es davon ab, ob die dabei entstehenden Eiskristalle größer oder kleiner sind. Arten, die in ihrer Körperflüssigkeit nur kleine Eiskristalle bilden, überleben leichter als andere. Gefährlich wird allen ein plötzliches Ansteigen der Außentemperatur in Verbindung mit trockener Luft. Dann vertrocknen viele wegen des reduzierten Wassergehalts.

Wechselwarme Wirbeltiere wie Fische, Lurche und Kriechtiere verfallen in eine Kältestarre, bei der alle Lebensäußerungen einschließlich des Stoffwechsels auf ein Minimum reduziert sind. Amphibien und Reptilien ziehen sich dazu an frostgeschützte Stellen zurück, während Fische manchmal sogar im Eis eingefroren überleben. Bei allen sinkt mit dem Rückgang der Außentemperatur die eigene Körpertemperatur ab. Sinkt allerdings die Umgebungstemperatur am Überwinterungsort wesentlich unter den Gefrierpunkt, so erfrieren sie. Deshalb suchen sich Frösche frostsichere Stellen am Grund von Gewässern, während andere Arten in Höhlen, Felsspalten oder im Boden frostfrei zu überwintern trachten.

Während Fische, Lurche und Kriechtiere ihre Körpertemperatur nicht willkürlich verändern können, sondern diese sich der Umgebungstemperatur anpasst, sind Säugetiere und Vögel in der Lage, ihre Körpertemperatur zu regulieren.

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