Der deutsche Wald kann mehr als rauschen

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Funktion des Waldes

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Waldboden filtert und reinigt das Wasser

Kahlschlag
Kahlschlag am Hang gefährdet die Täler: Steine und Schneelawinen stürzen dort ungehindert hergab.

Andererseits wird durch die Fähigkeiten des Waldbodens, Wasser schnell und reichlich aufzunehmen, eine gleichmäßige Durchfeuchtung der ganzen Umgebung garantiert. Das nutzt der Landwirtschaft, aber auch der Wasserwirtschaft: Wald sorgt für Quellwasser. Funktion des Waldes

Zwar verdunstet ein Wald auch mehr Wasser als ein Acker oder eine Wiese (das besorgen die zahlreichen Blätter und Nadeln); doch wenn man eine Wasserbilanz aufstellen will, geht der Wald mit Niederschlägen weit wirtschaftlicher um als jede andere Vegetations- oder Bodenform.

Dies alles sind quantitative Betrachtungen; dazu kommt der Aspekt der Qualität: humoser Waldboden filtert und reinigt das Wasser auf die natürlichste Weise. Wenn es bis zum Grundwasser durchgesickert ist, hat es in den meisten Fällen bereits Trinkqualität.

Der Umgang mit dem Wasser ist der wichtigste externe Ertrag, den der Wald im Flachland und in den Mittelgebirgen bringt. Indessen darf man seine anderen Fähigkeiten nicht außer acht lassen. Dazu gehört beispielsweise die Funktion als Luftfilter. Wieder können wir Hubert Rupf zitieren: »Als hochgewachsene Begrünungsform mit Baumhöhen bis zu 40 Metern und mehr vermag der Wald bei richtiger Zusammensetzung große Mengen von Ruß und Staub aus der Luft herauszufiltern, den Städten dadurch Millionen von Ausgaben zu sparen und der Gesundheit der Menschen im hohen Maß zu dienen. Untersuchungen haben ergeben, Dass der Wald besonders in seinen Randzonen je Hektar bis zu 50 Tonnen Ruß und Staub jährlich aus der Atmosphäre auszukämmen vermag.«

Diese Erkenntnis gilt nach wie vor. Staubartiger Schmutz in der Luft wird tatsächlich, wie Rupf es plastisch nannte, durch die Zweige, Blätter und Nadeln »herausgekämmt«. Wenn es regnet, werden die Staubteilchen auf den Boden gespült, wo sie zur Humusbildung wieder nützlich sind.

Man schreibt dem Wald auch zu, Dass er die Luft von chemischen Verunreinigungen befreien kann, und schätzt diese Eigenschaft angesichts der wachsenden Industrialisierung der Bundesrepublik besonders hoch. Der Wald kann zwar solche Schadstoffe aus der Luft aufnehmen - aber es kann zu Lasten seiner eigenen Gesundheit gehen.

Heute weiß man, Dass der Wald andere große Fähigkeiten hat, die man hoch einstufen muss: er schluckt Schall und reguliert das Klima. Messungen in der Schweiz haben Interessantes ergeben.

Man stellte Lärmgeneratoren in landwirtschaftlich genutzten Gebieten auf und maß in zwei Kilometern Entfernung, wieviel Phon vom Lärm noch zu hören waren. Postierte man die Lärmquelle an einem Waldrand, so war im Innern - je nach der Art des Waldes - schon nach 200 bis 250 Metern Entfernung nicht mehr zu hören als auf freiem Ackerland in zwei Kilometern Entfernung. Wald dämpft Lärm also acht- bis zehnmal stärker.

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