Der deutsche Wald kann mehr als rauschen

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Pilze

Kapitel in: Pilze

Sie brauchen Pilzwetter mit Wärme und Feuchtigkeit

Fliegenpilz
Schön aber giftig: der Fliegenpilz Pilze

Pilze gibt es in vielen Arten und in ungeheurer Formenvielfalt. Nicht nur die allseits bekannten Speise- und Giftpilze zählen dazu, sondern auch mikroskopisch kleine oder unauffällige Formen, die keine oder ganz andersartige Fruchtkörper bilden - so die Schimmelpilze oder die Hefepilze. Unsere nachfolgenden Darstellungen sollen sich auf die Großpilze des Waldes beschränken, die fast alle zu den sogenannten Ständerpilzen gehören. Deren gemeinsames Merkmal sind mikroskopisch kleine keulenförmige Ständerzellen, welche an ihrer Spitze jeweils vier Sporen bilden.

Je nach der Gestalt der Fruchtkörper beziehungsweise der Teile, an denen die Ständerzellen gebildet werden, unterscheidet man Blätterpilze, Röhrlinge, Stachelpilze, Keulen- und Korallenpilze, Porlinge und Bauchpilze. Blätterpilze, Röhrlinge und Stachelpilze sind typische Hutpilze, das heißt, sie bilden ihre Sporen an der Unterseite des Huts. Die Blätterpilze haben dazu strahlig vom Stielansatz ausgehende, senkrecht gestellte Blätter oder Lamellen. (Die meisten der nachstehend beschriebenen Pilze gehören zu dieser Gruppe: Pfifferling und Echter Reizker, Kirschroter Speitäubling, Perlpilz, Dünner Anisegerling, Hallimasch, Herbsttrompete, Grünblättriger Schwefelkopf und Stockschwämmchen, aber auch Fliegenpilz, Pantherpilz und Grüner Knollenblätterpilz.) Bei den Röhrlingen (wie dem Steinpilz, dem Gallen- und dem Rotfußröhrling, der Marone, dem Butter- und dem Birkenpilz) entstehen die Sporen in der leicht ablösbaren schwammartigen Röhrenschicht, bei den Stachelpilzen (wie dem Semmelstoppelpilz) auf dichtstehenden, stachelartigen Erhebungen. Die Keulen- und Korallenpilze (wie die Goldgelbe Koralle und die Krause Glucke) produzieren die Sporen an der Oberfläche ihrer teils keulenförmig, teils astgleich verzweigten Fruchtkörper.

Porlinge (wie der Klapperschwamm) besitzen meist korkig zähe bis holzige, konsolenförmig wachsende Fruchtkörper mit Poren, Löchern oder Spalten auf der Unterseite. Bei den Bauchpilzen oder Bovisten (etwa der Stinkmorchel, dem Flaschenstäubling, dem Birnen- und dem Riesenbovist) bilden sich die Sporen im Innern von knolligen, ei- bis birnenförmigen Fruchtkörpern - reißt deren äußere Hülle, so stäuben sie aus.

Damit die Fruchtkörper entstehen können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Wichtig sind Wärme und Feuchtigkeit - eben das, was man "Pilzwetter" nennt. Aber der Fruchtkörperaufbau setzt auch voraus, dass die Pilzfäden zweier verschiedengeschlechtlicher Myzelien verschmelzen. So entsteht zunächst ein dichtes Knäuel von Pilzfäden - welches sich ständig vergrößert; die Fäden ordnen sich dann mehr und mehr in der Gestalt des Pilzes an und verkleben miteinander. Im Stiel verlaufen die Fäden parallel, im Hut laufen sie fontänenartig auseinander. So dringt der Pilz, wie wir ihn kennen, aus der Erde.

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