Heidekraut
Die weiten Heiden Norddeutschlands hüllen sich im Spätsommer, wenn
Heidekraut und Glockenheide blühen, in leuchtendes Rosaviolett. Menschliche
Rodungstätigkeit und Schafweidewirtschaft haben die Massenentfaltung
des Heidekrauts stark begünstigt. Von Natur kommt die beinah halbmeterhohe
Pflanze vor allem in lichten, sandigen Kiefern- und Eichenwäldern vor,
vielfach zusammen mit Heidel- und Preiselbeeren (die ebenfalls zu den Heidekrautgewächsen
zählen) und oft in Gemeinschaft mit Pilzen. Die Pilze
machen dieser Blütenpflanze - was im nährstoffarmen Boden besonders
wichtig ist - schwer aufschließbare Stoffe zugänglich. Die jungen
Heidekrauttriebe sind dicht mit kurzen, nadelartigen Blättchen bedeckt,
die Blüten mit ihrem rosavioletten kronenförmigen Kelch stehen meist
einseitig. Aus den biegsamen Stengelbüscheln hat man früher Besen
gefertigt, die knorrigen Wurzeln nahm man für Pfeifen und Schnitzereien.
Glockenheide
Die verwandte Glockenheide, die feuchtere Standorte bevorzugt, hat wesentlich größere, glockenförmige Blüten. In den Alpen und im Alpenvorland blüht, oft schon im Februar, in lichten Kiefernwäldern die Schneeheide: das kräftige Rotviolett ihrer Blüten färbt manchmal die Flur kilometerweit.