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Die Bemühung der Umweltschützer, die Christbäume zu schonen, schien erfolgreich: viele verantwortungsbewusste Familien waren bereit, auf den Weihnachtsbaum zu verzichten.
Sie mussten es nicht, denn rechtzeitig erhob die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald ihre Stimme für den Weihnachtsbaum. Dieser Gemeinschaft kann man mit Sicherheit kein waldschädigendes Verhalten nachsagen. Wenn sie für die Christbäume stimmte, musste das seine Gründe haben.
Diese Gründe gibt es, und sie sind unabweisbar. Ein Teil der Tannen und Fichten wächst in eigens angelegten Christbaumplantagen oder Weihnachtsbaumkulturen heran. Die werden geplant wie Gemüsebeete, nicht wie vielgestaltige Wälder. Kurzum: man wüsste gar nicht wohin mit den Plantagenbäumen, wenn dort nicht zur rechten Zeit eingeschlagen würde.
Der größere Teil unserer Christbäume fällt auf ganz natürliche Weise an, bei der sogenannten Durchforstung. Beispielsweise müssen in Wäldern, die aufgeforstet werden, mindestens 5000 junge Fichten gepflanzt werden, damit man nachher 500 kräftige Bäume großziehen kann. 4500 werden nach und nach überflüssig. Sie werden schrittweise, Jahr für Jahr - entsprechend ihrem Wachstum - aus dem Wald herausgenommen; der Bestand wird »geläutert«.
Wenn diese Durchforstung vor der Weihnachtszeit geschieht, fallen also zahlreiche Weihnachtsbäume an, für die man außerhalb des Christfestes gar keine so hübsche Verwendung hätte.